es kann ja jede(r) für sich entscheiden, nicht hin zu sehen auf diese Bilder.
Ich glaube auch nicht, dass diese Fotoreporter mit einem Heiligenschein rumrennen und nur die Welt retten wollen.
Auch sie sind den Gesetzen der Ökonomie unterworfen.
Aber sie gehören nun mal zu unserer schnellen digitalen Welt. Irgendwie werden wir uns arragieren müssen in dieser Welt und wohl auch damit umzugehen lernen, dass uns die Katastrophen und Greuel rund um den Globus live mit den Frühstückbrötchen serviert werden.

diese bilder müssen sein und auch wieder nicht.

wir leben in einem (selbtsgeschaffenen) informationszeitalter.

ich frage mal provokativ. bewirken diese bilder etwas?

na klar werden viele zu recht schreien. sie klären auf. richtig. erkenntnis soll ja angeblich auch der erste schritt zur besserung sein.

und danach? was kann der einzelne denn wirklich tun, um mißstände zu ändern? sich im supermarkt gegen die gerfosteten hühner entscheiden und stattdessen zu (tiefgekühlter) vegetarischer kosten greifen? bitte nicht nachmachen rufe ich da ganz laut. ich möchte mir nämlich gar nicht ausmahlen, wie diese vegetarische kost qualitativ aussehen würde, wenn es ab morgen "mainstream" wäre, sich fleischlos zu ernähren. die probleme bei der nahrungsmittelherstellung, die zuführung verbotener bzw. zumindest grenzwertiger substanzen wären nicht gelöst; sie würden lediglich verlagert. es wäre dann in fünf jahren vielleicht gesünder, fleisch zu esssen.

das ist jetzt keinesfalls eine ernährungsdiskussion und ich schätze auch tabses entscheidung, sich gedanken zu machen. aber dieses bsp zeigt recht gut die machtlosigkeit des einzelnen.

verlagert man das jetzt noch auf die globalen probleme, dann komm ich mir als einzelner noch hilfloser vor. was soll ich machen gegen bombenterror im arabischen raum? was tun gegen den welthunger? (früher hat man mir gesagt: iss brav deine suppe auf. ich habe schon damals bezweifelt, dass es den menschen in afrika dadurch besser ging). was tun gegen umweltzerstörung? das auto stehen lassen? ...

das zeigen/nichtzeigen irgendwelcher bilder wird nichts bringen, wenn nicht zeitgleich das gesellschaftliche drumherum passt. so lange direkt nach den nachrichten der teaser über die neuesten ereignisse im dschunglecamp kommt, gibt es keine hoffnung

sarkastisch: und dezember 2012 - der spendenmonat der deutschen - ist noch lange hin. bis dahin heißt es für die betroffenen aushalten. so ist unsere welt leider. oberflächlich, schnell und voyeuristisch. das kann man dem einzelnen nicht mal übel nehmen, der täglich seine eigenen größeren oder kleineren eigenen problemchen zu bewältigen hat. da beleibt keine zeit für weltverbesserung und "revolution".

den hinweis von lano find ich sehr zutreffend: wir in deutschland müssen nicht den blick richting exotische länder richten, um elend und not zu sehen.

Michael, du vergisst ein Argument: Wenn wir uns selbst ändern, ändern wir die Welt. Zumindest ein klein wenig.

Natürlich ändert es nichts am globalen Bombenterror, wenn wir selbst friedlicher werden. Aber wenn wir z.B. den Hass in uns selbst überwinden (ja, das geht!) dann machen wir unsere direkte Um-Welt etwas besser und friedlicher.

Wenn man solche Bilder nicht nur konsumiert und sich dabei mit dem wohligen Gefühl in den warmen Sessel kuschelt, dass es einem selbst viel besser geht, ja dann können sie tatsächlich etwas bewirken.

Man kann nur bei sich selbst anfangen.

Deine Argumente gegen den Vegetarismus lasse ich mal bewusst unkommentiert, das würde einen eigenen Thread erfordern. Möchte aber anmerken, dass der Welthunger könnte durch reduzierten Fleischkonsum tatsächlich gesenkt werden, zumindest theoretisch. Da für ein Kilogramm Fleisch etwa 7 - 16 kg Getreide und Sojabohnen verfüttert werden müssen, die viel mehr Menschen sättigen könnten, als das damit erzeugte Stück Fleisch.

Ich habe die Tage eine Einwilligungserklärung aus dem Kreisaltenzentrum zur Unterschrift bekommen: " Fotos die mich bei der Einarbeitung eines Projektes, bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und in geselliger Runde zeigen, zur Präsentation im Rahmen einer Prüfung verwendet werden." Letztes Jahr hatte ich ohne zögern unterschrieben. Dieses Jahr habe ich nachgedacht! Nicht mal ich habe "Sie" fotografiert als wir das Thema Porträt hatten. Eine fremde Frau, die ich statt meiner eigenen Oma betreue. Es sind doch die kleinen Dinge die wir tun. Auch über diesen Post habe ich mich geärgert Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das Neue Jahr 2012 http://amazonien.site-online.de/index.ph...chten&Itemid=50 Dabei mag ich Atrista sehr! (sorry...ich habe ihn nicht mal bis zu ende gelesen, so aufgebracht war ich ...) Und EURO gespendet .... von unseren selbstgenähten auf dem Weihnachtsbasar verkauften - mein Spendenmonat war 2011. Zwei Danksagungsbriefe haben WIR bekommen (ein Jugendprojekt vorort und Menschen die Weihnachten alleine sind unterstüzt!) Ich kann das Hungern in der Welt nicht verhindern, aber um mich rum "Gutes Tun", wenn es meine Zeit erlaubt. Morgen fahre ich wieder zu der fremden Frau :-) und heute mache ich mal wozu "ICH" Lust habe: BS + SL :D

^^ Seid mir nicht böse, wenn ich mal wieder am Thema vorbei bin ;-) ^^ Es waren die ersten Gedanken! Word Press Photo Ausstellung: Mir gefällt die Frau ohne Nase besser als Milan Fashion Week. Ich kann mir nicht den ganzen Weltschmerz auf meine Schultern lasten und finde Bjutis Worte sehr passend:

Zitat von Beauty Miles

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ja, das ist eine ziemlich zweischneidige Sache. Klar, das geht wohl jedem so: man möchte das nicht sehen.
Aber gerade da beginnt die Bedeutung und die Botschaft dieser Bilder. Man muss das sehen, denn es existiert und es kann nur besser werden wenn durch das Bild Haltungen und Handlungen erzeugt werden. Deshalb müssen wir das immer wieder sehen weil wir es nur zu gerne ausblenden möchten. Menschen die so abgelichtet werden denen hat man ihre Würde schon genommen. Das Bild will aufrütteln um sie ihnen wieder zu geben. So sehe ich das.

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nein lano das sollten keine argumente gegen vegetarismus sein. im gegenteil.

ich wollte damit sagen, dass unser handeln leider oftmals nicht dazu führt, dass probleme gelöst, sondern all zu oft einfach nur verlagert werden. sache a wird heute verschrien also stürzt sich alles auf sache b, bis festgestellt wird, dass sache b auch nicht (mehr) das wahre ist. also auf zu c. doch irgendwann ist das alphabet zu ende...

Zitat von Lano

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Michael, du vergisst ein Argument: Wenn wir uns selbst ändern, ändern wir die Welt. Zumindest ein klein wenig

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genau hier liegt das problem. ist es wirklich so einfach? seit beginn seiner existenz bekommt der mensch die von ihm selbst geschaffenen probleme nicht in den griff. ich werde von freunden bei solchen äußerungen oft pesimist genannt. ich selber betrachte mich als realist. und damit schließt sich für mich der kreis zu dem thema: die situationen in den bildern sind teil unserer realität. und diese realität ändert sich nicht, unabhängig davon, ob diese bilder gezeigt werden oder nicht. die diskussionen, die dieser bilder unter umständen fördern sind gut, doch all zu oft kurz darauf wieder vergessen. ist leider so.

hallo micha,

ich habe dein beispiel sehr gut verstanden :-) in der praxis habe auch ich nur bis bst B gebraucht und C dann schon ignoriert. ich hoffe niemand braucht das Z und auch tabea ist dem bewußt, so wie wir sie kennen/lesen ;-)

Zitat von michael119de

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....doch all zu oft kurz darauf wieder vergessen. ist leider so.

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Auch ich bin wieder zur "Tagesordnung" übergegangen und habe einfach bilder gepostet. du hast vollkommen recht und daher ist es um so wichtiger bilder einfach immer und immer wieder zu zeigen. und ich lobe dafür mal das inet, weil hier ja nichts verloren geht. ^^ wenn man sehen will, dann ist es dadurch möglich! die diskussion mit euch finde ich super gut und spannend. ich bin religionslos aufgewachsen und auch mein sohn lernt in der schule "Werte und Normen". wir wissen was gut und böse ist (oder lernen gerade^^). deshalb fällt es auch so schwer zu verstehen!, dass das normalste in der Welt ...so schwer sein kann: "jeden tag etwas tun, dass die welt etwas besser macht. am ende meines lebens zu sagen, es war gut, dass ich hier war." Jemand hat gesagt: Wunder entstehen dann, wenn einer mehr tut, als er muss.

Zitat von Lano

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Michael, du vergisst ein Argument: Wenn wir uns selbst ändern, ändern wir die Welt. Zumindest ein klein wenig

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Zitat von micha

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... genau hier liegt das problem. ist es wirklich so einfach?

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Ja, ist es! Edit: .... und zwar für alle.

Vielleicht passt es, vielleicht passt es nicht. Aber bei "Fragen Sie Frau Sybille" bei Spiegel Online wird ein ganz ähnliches Thema behandelt. Was nützt es, über die schlechten Ereignisse auf der Welt informiert zu sein?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaf...,811778,00.html