Hab eine sehr liebe Kollegin, die schwerst krank ist. Die ein ganz besonderer Mensch ist und vor Herz und Verstand sprüht, deren Körper aber seine Funktionen sukzessive aufgibt. Sie ist eine Kämpferin, wir bewundern sie alle und versuchen, ihr Mut zu machen. In dieser schweren Situation, in der sie sich befindet, macht man sich sehr viele Gedanken um das Leben, man muss sich nichts mehr vormachen. Sie schrieb uns letztens eine Mail, die mich sehr berührte. Ich fragte sie, ob ich euch diese Gedanken mitteilen dürfe und sie erlaubte es mir. Hab ganz vielen Dank, Vasja.
Gedanken zur Woche:
Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude.
Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.
Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.
Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.
Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber nicht bessere.
Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.
Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.
Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und Frauen und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen. Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause. Es ist die Zeit der schnellen Reisen,der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts. Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns. Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder den Text löschen.
Liebe Freunde und diese meine Worte möchte ich UNS ALLEN ganz nah ans Herz legen:
Vergessen nicht, mehr Zeit all denen Menschen zu schenken,die wir lieb haben. Sagen wir ein gutes Wort all denen,welche und täglich über den Weg laufen und welche uns in welcher Form auch immer anvertraut sind.Schenken wir unseren Freunden eine herzliche Umarmung und liebevolle Worte voller Wärme und Anerkennung.
Denn sie sind der einzige Schatz, der von unseren Herzen kommt und uns nichts kostet. Sagen wir geliebten Menschen: „Ich hab Dich lieb" und meinen wir es aber auch so.
Seien wir nachsichtig im Umgang miteinander. Ein Geste der Vergebung und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse und schlechte im Raum stehende wiedergutmachen.
Halten wir öfters auch mal inne,schauen nach links und rechts, und holen wir diejenigen ab, welche diesem Tempo dieses Lebens nicht gewachsen sind und nicht mithalten können.
Auf dass diese Menschen nicht unter die Räder kommen.
Gehen wir Hand in Hand und schätzen wir die Augenblicke, wo wir zusammen sind, denn eines Tages wird irgendeiner nicht mehr neben uns sein , und dessen Platz leer bleiben.
Finden wir die Zeit zu lieben, finden wir die Zeit miteinander zu sprechen, finden wir Zeit, alles was wir zu sagen haben miteinander zu teilen.
Zeigen wir unserem Leben wie kostbar und wertvoll es ist zu leben, und vor allem zeigen wir unserem Leben wie sehr wir es lieben.
- denn das Leben liebe Freunde, es wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns den Atem berauben.
Augen sind die Spiegelbilder unserer Seele und Worte die unseres Herzens.
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