Sind ja eigentlich zwei Elemente/Aspekte, die hier auffallen:
das der Wahrheit,der Authentizität des Abgebildeten
und die Glaubwürdigkeit der Fotografen ...
Zum ersten: ich war vor 3 Jahren einige Zeit in Westafrika, Ghana; ich habe eine Freundin besucht, die dort in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv war. Nein ich habe dort keine Fotos gemacht, aber ich habe heute noch den Rauch der Müllkippen in der Nase - vor allem aus den Städten an der Küste - , wenn ich solche Bilder sehe. Ich weiss, dass sie stimmen ... (Auch das "saubere" Trikot wundert mich bei den fussballverrückten Ghanaern überhaupt nicht. Ich war bei einem Länderspiel Ghana gegen Südafrika, eine größere Sammlung von verschiedensten Trikots kann ich mir nicht vorstellen, verschiedenst auch in ihrem "Gebrauchszustand"). Nicht nur auf dem "Müll", auch auf den Märkten findest du dort allerorten die Hinterlassenschaften der ersten Welt: komplette, originalverpackte Altkleidersammlungen aller möglichen "Hilfs"organisationen, aber auch zu tropfenden Eisklumpen zusammengegefrorene Schlachtabfälle aus aus den Geflügelzuchten der EU. Viele Ghanaer leben davon, sowohl als Händler, aber auch als Kunden ...
Zum zweiten: Für mich ist die Antwort einfach. Sie liegt im moralischen Selbstverständnis des Fotografen: Wenn er eine Wahrheit erzählt, darf er auch inzenieren. Ein Problem ist nicht das inszenierte oder auch "verfälschte" Bild, sondern ein gelogenes Bild, egal ob inszeniert oder "pur", unverändert, out of the box ...