Habe gestern meine Hasselblad entstaubt, die ich schon fast ein Jahr lang nicht mehr im Einsatz habe und war in meinem Stadtteil "Wehringhausen" spazieren. Wehringhausen ist in vielfacher Hinsicht sehr spannend, denn es wimmelt hier nur so von Gegensätzen. Ab 1890 aus den Feldern an den Ausläufern des Sauerlandes gestampft, kann man genau die soziale Struktur der Zeit ablesen: Oben am Berg sind die Gründerzeit-Villen, darunter die besseren Häuser für die Angestellten während ganz unten die einfachen Häuser für die Arbeiter stehen. Dazu gibt es viel Wald, den Stadtpark, einen alten Friedhof, Industriebrache und inzwischen leider sehr viel Verfall. Durch den unteren Teil geht sehr viel befahrene B7 mitten durch den Ort, viele der schönen Gründerzeithäuser stehen inzwischen leer und verfallen. In diesem Teil war ich gestern unterwegs und musste zum Teil sehr lange warten, bis die B7 mal autofrei war.
Sehr schade zu sehen, dass einer der wenigen Ortsteile Hagens der die schweren Bombadierungen weitgehend überstanden hat, nun so verfällt.
Ich habe vor, eine Serie über Wehringhausen zu machen, es gibt noch viele spannende Fotoprojekte hier. Die Villen, die FAchwerkhäuser in den Hinterhöfen, und der malerisch verfallende Bodelschwinghplatz.