na duuu wieder mit deiner Düsterkeitsphobie. Wenn ich mir das Bild jetzt so anschau, isses mir sogar noch zu hell an den Rändern.

Nyktophobie ? Ich doch nicht :-)

Aber durch den Entzug von Farbe und Licht gleichzeitig wurde für mich dem Bild jeglicher Charme genommen.

ich find, beide bilder haben was. und angst (damit spielt ja blair witch project) ist natürlich auch eine emotion.

ich find, es zeigt sehr gut, dass ein motiv nicht eine bildaussage vorgeben muss, sondern sich durch gezielte bearbeitung total unterschiedliche ergebnisse erzielen lassen.

und das finde ich so spannend, Micha. Ein Grund, Tabeas Profilbild mal umzudeuten :)

Zitat von michael119de

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ich find, es zeigt sehr gut, dass ein motiv nicht eine bildaussage vorgeben muss, sondern sich durch gezielte bearbeitung total unterschiedliche ergebnisse erzielen lassen.

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genau das wollt ich damit darstellen. Danke Herr Micha.

womit ich mal wieder Recht gehabt hab :-)

Hmmm ich hab wieder in Feiningers Farbfotolehre was Schönes gefunden... Wills mal hier zitieren, da es um Bildwirkung und damit verbundene Emotionen geht.

"Nur wenn wir wissen, was ein Fotograf erstrebte, was er in seiner Arbeit auszudrücken versuchte, was er mitzuteilen wünschte, können wir mit Rücksicht auf die wesentlichen Punkte des Bildes gültige Schlüsse ziehen:
War er imstande, seine Absichten zu verwirklichen? Hat er mit Erfolg ausgedrückt, was er fühlte? Hat er sein Motiv richtig erfasst und überzeugend klar zum Ausdruck gebracht? Die Wichtigkeit dieser Art der Einstellung wurde mir vor einigen Jahren deutlich, als ich in einer Ausstellung ein Landschaftsfoto von Kap Cod sah, das alle konventionellen Regeln der Fotografie zu verletzen schien:
Es war sehr grau und sehr körnig, der Horizont teilte das Bild in zwei gleiche Hälften, und es zeigte tatsächlich nichts anderes als weit ausgedehnte Dünen, die spärlich mit Strandhafer bewachsen waren, und einen gleichmäßig bedeckten Himmel.
Die Wirkung dieses Bildes war unglaublich trüb und einförmig. Und dann, als ich ihm gerade den Rücken zukehren wollte, wobei ich mich noch wunderte, wie irgend jemand überhaupt ein derartig langweiliges Bild ausstellen kann, ergriff es mich:
Das war ja genau das, was der Fotograf im Sinne hatte, er wollte Trübheit und Eintönigkeit ausdrücken, die niederdrückende Einsamkeit dieser weiten Sandflächen an einem regnerischen Märztag, das Gefühl von Nässe und der feuchten Kälte unter einem harten Nordostwind, diese Stimmung von Trostlosigkeit und Eintönigkeit, wenn alles grau in grau ist, von Schleiern ziehenden Nebels überdeckt, und er hatte das großartig ausgedrückt.
Plötzlich fühlte ich mich so, als ob ich dort wäre, ich fühlte die Kälte, die Einsamkeit, ich glaubte schon, ich könnte den verlorenen Schrei einer Seemöwe hören, die sich mit flatternden Flügeln gegen die steife Brise behauptet...
Ich glaube nicht, dass ich dieses in "unglaublich trübe" Bild je vergessen werde..."
aus Andreas Feininger Farbfotolehre, Heyne Bücher, S. 26/27

Und hab wieder versucht, Emotionen einzufangen. Über Hände. Drücken die Emotionen aus?
Und bitte nich über die Hände meckern, das sind mir sehr sehr nahestehende Hände :-).

Heute war wieder der reale Fotokurs.

Haben einen wunderbaren Buchtipp bekommen, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

http://www.dayswithmyfather.com
von Philip Toledano, der seinen Vater in den Tagen der Demenz fotografisch begleitete.

Einfach auf der Seite runterscrollen, dann werden viele der eindringlichen Bilder gezeigt.

Bilder haben wir heute keine gemacht, das kommt nächstes Mal :-)

Danke für diesen Link. Die Bilder und die Story sind sehr, sehr bewegend. Sehr tief und vielfältig. Technisch gesehen beeindrucken mich die Aufnahmen auch, dieser Unschärfeverlauf und wie er bewußt zur Betonung eingesetzt wird, hat mich echt umgehauen.