Hier sind ein Paar Bilder von meinem Heimatort ...

Wie schon geschrieben ein sehr armer Dorf. Der Weg zu Schule war ca 6km den wir dann täglich zu Fuß gelaufen sind, zu Kindergarten ca10km auch zu Fuß. Autos gabs da selten, genauso wie Telefon. Hab im ganzen Dorf 2 Familien gehabt die Telefon hatten. Wasser hollen mussten wir auch an so einem Wasserding ich weiß leider nicht wie es auf deutsch heißt, oft war es auch langer Weg, das die entweder kaputt waren oder im Winter eingefroren.

Als Kind hatte ich eine Socke mit Gesicht drauf gemalt das war meine Puppe die ich über alles geliebt hab. Spielsachen gabs wenig aber das fand ich auch garnicht schlimm man hat immer was gefunden zum spielen. Zu Weihnachten haben wir immer bisschen Schokolade, einen Granatapfel, einen Apfel, zwei Mandarinen und 4 Wallnüsse gehabt. Ich kann mich noch sehr gut erinnern das ich mich immer über diese Geschenke mehr gefreut hab wie meine Tochter jetzt über Spielsachen ^^

naja falls ihr fragen habt einfach Fragen weil es gibt soviele Unterschiede und ich hab so viele Abenteuer hier dann erlebt, das war ja wie in Zukunft geflogen ^^ einfach fragen :)


das ist noch alles was von meiner Grundschule blieb, leider war das Dorf zu arm für eine Grundschule

By silvikaru at 2011-05-21



By silvikaru at 2011-05-21

nan barschene base ^^ ein bisschen kasachisch kann ich auch schon, diese Sprache und deutsch mussten wir in der Schule lernen, auf dem Foto ist Elivator da wurde Mehl gemacht und auf den Wänden stehen Gedichte über Brot auf kasachisch


By silvikaru at 2011-05-21


sehr breite Staßen

By silvikaru at 2011-05-21

die Arbeitsstelle von meiner Mama, das Bild von der Frau ist aus lauter kleinen Steinchen gemacht worden, früher hab ich immer versucht wenigsten eins rauszutun aber das hat nicht geklappt die sitzen bombenfest .... aber irwann schaff ich das noch ^^


By silvikaru at 2011-05-21

Schweine auf den Strassen stören niemanden ....


By silvikaru at 2011-05-21

kurz nach dem Regnen ist das Bild entschanden

By silvikaru at 2011-05-21

Winterstadt aus Eis

By silvikaru at 2011-05-21

Es war nur eine Strasse damals asphaltiert alle anderen haben nach dem Regen so ausgeschaut

By silvikaru at 2011-05-21


By silvikaru at 2011-05-21

Ich find die Bilder wunderwunderschoen, wegen der Geschichte, die sie erzaehlen. Ich kann mir vorstellen, welchen Spass es gemacht haben muss, als Kind mit den Gaensen durch die Pfuetzen zu plantschen, und welche Herausforderung es fuer Erwachsene sein muss, dort eine Familie zu unterhalten. Heimat ist und bleibt Heimat. *seufz* Danke fuer die Bilder und die Geschichte!

Was ich mich bei solchen Bildern immer Frage wer denn nun wirklich die glücklicheren Menschen sind. Die Kinder wachsen hier in ner tollen Umgebung auf. Es gibt viel zu erkunden und alles will entdeckt werden, Bei uns dreht sich ja doch alles nur um TV, Nintendo und Co. Das Leben in Kasachstan ist sicherlich um ein Vielfaches härter als bei uns.
Und ich denke man ist dann einfach mit dem zufrieden was man hat. Wie du sagst Silvi ... man kann sich über ne Sockenpuppe mehr freuen als über die neuesten Elektrogeräte.
Glauch hat vollkommen recht .... Heimat ist Heimat .... ob das nun Kasachstan, Deutschland oder sonst irgendein Ort auf der Welt ist.

Danke liebe Silvi, für die schönen und wirklich interessanten Bilder. Ich hatte beim Wort Kasachstan immer nur die wunderbarsten Landschaften vor Augen, die Armut nicht unbedingt. Mich würde interessieren, in welchem Leben fühlst du dich denn menschlich gesehen wohler, hier oder in Kasachstan? Oder kannst du das gar nicht wirklich vergleichen, weil du nur als Kind dort gelebt hast?

hmm menschlich gesehen das ist schwierig, für mich waren da die menschen netter, offener und lockerer wie hier. Aber ich war da noch ein Kind ich weiß das meine Eltern meine Kindheit so schön wie möglich gemacht hatten. Ich wäre gerne noch da geblieben. Wo wir nach Deutschland gekommen sind war es hier sehr harte Zeit soviele Gesetze wo meiner Meinung nach total unnötig waren, man läuft auf der Straße, udn die Gesichter sind oft kalt gestreßt, genervt. Meine Schluzeit war auch schlimm hier. Ich war unbeliebt, erstens weil ich andere Klamotten hatte, dann die Haare immer anderes geflochten hatte wie die deutschen Kinder und dann noch wenig verstanden habe. Mich hat es als Kind so zurück geworfen, das ich aufgehört hab damals zu essen, wurd oft dann von der Schule mit Krankenwaagen abgeholt und irgendwann landetet ich im Krankenhaus. Es war sehr schwer für meine Familie aber das haben wir auch alles geschafft. Also für mich ist Kasachstan besser was das menschliche betrifft...

Frag ich aber meine Mutter das jetzt, sagt sie, sie würde nie im Leben wieder dahin wollen. 12std Arbeiten ohne das man Lohn kriegt, wir haben so Zettel gekriegt zb für 1kg Zucker. oder 4 Brote usw.... Dann musste sie immer Bauenrhof machen, Kühe, Schweine, Hühner. Riesen Garten mit Obst. Und ein großer Kartoffelfeld wo man auch alles selber machen musste. Urlaub gab es nicht ... Mein Vater war nur am Wochenende da, der war da LKW fahrer und war immer oft weg. Sie war ganz auf sich alleine gestellt mit drei Kindern.

ach ja was mit den netten Landschafften die gibt es da sehr viele.. auch wunderschöne Orte nicht weit von uns weg ist Almaty gewesen die Haupstadt, da wurde das ganze Geld invistiert ... wenn man nach der Stadt googelt sieht man wie groß die Unterschiede sind ...

Schön dass du uns hier so offen von Deinen Gefühlen berichtest! Ich wurde in Österreich geboren und kann mir logischerweise nix anderes vorstellen als das Leben so wie es jetzt eben ist. Eigentlich Luxus an jeder Ecke wenn man es genau betrachtet. Ich denke die wenigsten mussten jemals zu einem Brunnen wandern um an Wasser zu kommen. Ich kenn das maximal noch vom Milch holen. Da lief man dann mit der Milchkanne zur Strasse und die wurde vom immer griesgrämig dreinschauenden Bauer voll gemacht. Und wehe man hat beim heim tragen was verschüttet ... Da wurde die Großmutter sauer ^^
In meiner Jugend fielen die Geschenke zu Weihnachten auch noch nicht so üppig aus wie dies heute normal ist. Bei uns gab es auch sehr einfache Sachen über die man sich dann aber genauso gefreut hat.

Dass es für dich schwer war ist absolut verständlich! Die Unterschiede sind ja doch sehr gross und als "Fremder" hat man es wohl nirgendwo auf der Welt leicht. Wobei Mitteleuropa da sicherlich eine der schwierigsten Regionen ist. Wenn man die Sprache nicht kann, anders aussieht und gekleidet ist wird man hier immer argwöhnisch betrachtet. Multikulti ist für mich so eine Sache die in Europa nicht so einfach ist. Jede Kultur hat Ihre eigenen Werte und Regeln und das alles in einen Topf zu werfen führt automatisch zu Problemen. Was für einen Inder oder Chinesen ganz normal ist wird bei uns vielleicht ganz anders aufgefasst und falsch verstanden.

Sehr beeindruckend für mich sind Bilder und Geschichte. Deine offene und sachliche Betrachtungsweise lässt dann auch alle von uns an deinem Lebensweg und Erlebten teilhaben. Die Bilder deines Dorfes und wie du so von Spielsachen und Geschenken erzählst erinnert mich an meine ersten Jahre als Kind.
Ich bin in einem Wellblechghetto aufgewachsen, sah fast ähnlich aus wie bei dir. Das Dorf wurde an der Stelle eines Bombenteppichs gebaut und irgendwie von der Kommune vergessen. 12 Kilometer weiter in der großen Stadt sah das Leben schon etwas anders aus und ich bin damals auch in die Zukunft gegangen als meine Oma dafür sorgte dass ich ein Gymnasium besuchen konnte. Heute alles nicht mehr vorstellbar - aber ich habe nie vergessen wo meine Wurzeln sind.

Es ist interessant zu lesen wie andere Menschen leben bzw gelebt haben. Ich denke mal das sind überall negative und positive Seiten. Ich muss mir oft von älteren Menschen anhören, ach ihr Jungendlichen ihr wisst ja garnicht wie es damals war ... dabei weiß ich es doch ^^ Als ich mit meiner Klasse im Museum war, wo alte Sachen standen, und die gefragt hat was glaubt ihr was das ist und was das ist... war ich die beste ^^ ... Ist auch heute so gehe ich ins Museum in Deutschland fühl ich mich wie damals, wekt Erinnerungen in mir...
ach und erwische mich sehr oft, das ich meiner Tochter auch sage, also damals da war es anderes xD die ist dann immer genervt, da ich aber sturr bin muss sie sich das anhören ^^

@ Atrista was ist ein Wellblechghetto? bzw wo liegt das ^^

Das sind Hütten die aus Wellblech gebaut wurden. Ein Armeleuteviertel. Du findest es heute nicht mehr,